Hauptversammlung 2010

von Andreas Bühler

Freitag, 5. Februar 2010

Zunächst begrüßte Kommandant Oliver Klein alle Anwesenden im nun „fast“ fertig umgestalteten Feuerwehrhaus. In seinem Bericht blickte er auf ein ruhiges Jahr mit 47 Einsätzen zurück, was zum Teil an der terminlich vorgezogenen Hauptversammlung lag.
Er ließ als Höhepunkte nochmals die Räumungsübung im „Haus an der Aich“ Revue passieren, um dann auf die Leistungsabzeichenabnahme in Sindelfingen einzugehen, wo zwei Waldenbucher Gruppe Silber und eine Gold abgelegt hatte. Die Gold-Gruppe wurde damals mit Applaus von den zuschauenden Wehren bedacht, weil die gezeigte Leistung optimal war. Am 4. Juli legte dann die BLA-Gruppe das erste Mal das Bundesleistungsabzeichen (BLA) in Silber ab. Aus der Hauptübung, die am 16.10. am Sonnenhof stattfand, wurde dann am 25.12. ernst, wenn gleich das Feuer rasch gelöscht werden konnte.
Im Anschluss ging Klein nochmals auf den Umbau ein, an dem sich alle drei Feuerwehr-Abteilungen beteiligt hatten. Leider hat die Bausubstanz die ursprüngliche Terminplanung ziemlich durcheinander gebracht. Insgesamt wurden bisher 1.250 Arbeitsstunden seitens der Feuerwehr für den Umbau geleistet. Ein besonderer Dank ging von Oliver Klein an den Bauausschuss und Marco Noller von der Stadtverwaltung. Das „Mehrgenerationenhaus“ kann sich nun sehen lassen und erfüllt seinen Zweck.
Dann ging Kommandant Klein auf das Thema Finanzen ein. Im Berichtsjahr konnte eine neue Tragkraftspritze (TS) gekauft und die Restbeschaffung der persönlichen Schutzausrüstung durchgeführt werden. Die Budgetkürzung führt dazu, dass nun pro aktiven Feuerwehrangehörigen nur noch € 348,-- zur Verfügung stehen. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass aufgrund EU-Vorschriften und Gesetzen die Neuausrüstung eines Feuerwehrangehörigen aktuell etwa € 1.500,-- kostet. Allein für die Atemschutzausbildung gemäß den Vorschriften muss in diesem Jahr 22,5 % des Budgets verwandt werden.
Die geplante Beschaffung des Gerätewagen Logistik wurde im Berichtsjahr wiederum nicht bezuschusst und deshalb nochmals um ein Jahr geschoben. Die für das alte Löschfahrzeug LF16-TS dringend benötigten Ersatzteile mussten aus Rumänien beschafft werden, denn für Fahrzeuge dieses Alters werden in Deutschland keine Teile mehr vorgehalten.
Daraufhin ging Klein auf die überörtliche Zusammenarbeit, die nun auch mit der Gemeinde Dettenhausen vereinbart wurde, ein und die auch bei der Hauptübung in Steinenbronn und bei interkommunalen Führungshelferschulungen in Waldenbuch praktiziert wurde.
Kurz streifte Klein noch die Einsätze, die dann von Schriftführer Michael Fricke in Wort und teils in Bild nochmals aufgeführt wurden. Bei den 47 Einsätzen wurden 845 Stunden geleistet; der allgemeine Übungsbetrieb ergab 1.260 Stunden; in die Atemschutzausbildung wurde 160 Stunden gesteckt, die Maschinistenfortbildung betrug im Berichtsjahr 100 Stunden und die Führungskräfte-Schulung belief sich auf 80 Stunden.

Im Bericht vom Kassier Thomas Raff nahm der Umbau den größten Raum ein. Auch hier hatte die Feuerwehr nicht nur mit Arbeitsstunden sondern auch mit dem größten Ausgabeposten ihren Beitrag geleistet.

Im Anschluss zeigte der Leiter der Altersabteilung, Werner Illi, unter Mithilfe von Walter Keck, in der gewohnt launigen Art die vielfältigen Aktivitäten der „AH“ im vergangenen Jahr auf.

Im Bericht von Jugendwart Simon Schmid waren die Übung der Jugendfeuerwehr anlässlich des „Tags der offenen Tür“, die Teilnahme am Pokalwettbewerb auf Kreisebene und der Ausflug nach Hayingen die Höhepunkte gewesen.

In seiner Rede danke Bürgermeister Lutz der Feuerwehr für den Arbeitseinsatz beim Umbau des Feuerwehrhauses, der zusätzlich zu den Einsatz- und Übungszeiten geleistet wurde.
Er ging dann auf die Aussage von Branddirektor Lieb ein, die auch Kommandant Klein zitiert hatte. Es kann, so Lutz, nicht sein, dass sich das Land bei der Zuschussvergabe immer weiter aus Verantwortung nimmt. Mit dem, was aus Stuttgart und Berlin kommt, fühlen sich immer mehr Kommunen „in die Pfanne gehauen“, so Lutz wörtlich.
Die interkommunale Zusammenarbeit, die im Berichtsjahr auf Dettenhausen ausgeweitet wurde, sprach Lutz ebenfalls an. Die Politik muss aus seiner Sicht über den Tellerrand hinausblicken, entsprechend unterstützen und Kräfte bündeln helfen.
Der Stabwechsel in der Feuerwehrführung hat aus Sicht des Bürgermeisters hervorragend geklappt.
Weniger Positives wusste Lutz vom Haushalt 2010/2011 in Baden-Württemberg zu berichten. Hier wird nochmals ein gewaltiges Kreditvolumen auf Land und Kommunen zukommen. Eine Aussage für die Zeit nach 2011 wollte und konnte er nicht treffen.
Seine Rede beendete Lutz mit einem positiven Ausblick: für das am 27.01.2009 abgebrannte Haus im Altstadtkern wurde der Wiederaufbau genehmigt und die Parkverhältnisse im Altstadtkern sollen die Zufahrt der Rettungskräfte ermöglichen. Und die Verwaltung wird die Anliegen der Feuerwehr ernst nehmen. Aber, so Lutz, kommunale Arbeit ist derzeit nicht vergnügungssteuerpflichtig.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Günter Widmayer aus Leonberg zollte der Wehr großes Lob für die geleistete Arbeit im zurückliegenden Jahr. Wenn er sich das Waldenbucher Feuerwehrhaus und das in Leonberg ansehen würde, wäre das fast schon einen Umzug wert. Den Weitblick, den Oliver Klein und sein Vorgänger Andreas Bühler bewiesen haben, zeigt sich nun in der funktionieren überörtlichen Zusammenarbeit, die in Waldenbuch über Landkreis- und Regierungsbezirksgrenzen hinaus funktioniert und auch mit anderen Hilfsorganisationen gelebt wird. Widmayer ging dann noch kurz auf die Qualitätskriterien einer Gemeindefeuerwehr ein, der elf Minuten verbleiben, um einen Brandeinsatz im 1. Obergeschoß mit einer Gruppe vor Ort einzuleiten, denn für die Alarmierung der Feuerwehr selbst und der Weitergabe des Alarms durch die Leitstelle werden jeweils 2 Minuten in Ansatz gebracht. Und, so führt Widmayer weiter aus, macht die Feuerwehr auch keine Landesbauordnung. Die Wehren müssen oft nur das kompensieren, was baulich gewachsen ist.

Bei der anschließenden Wahl zum zweiten stellvertretenden Kommandant wurde Klaus Rein mit deutlicher Mehrheit gewählt. Klaus Rein nahm die Wahl an. Dieser Wahlgang wurde aufgrund einer Satzungsänderung notwendig. Die Feuerwehr-Satzung sieht nun, wie in den meisten übrigen Landkreiswehren auch, zwei stellvertretende Kommandanten vor.

Dann folge ein kurzer Bildbericht von Simon Schmid zum Umbau des Feuerwehrhauses. Hierbei wurde nochmals allen Anwesenden deutlich, wie viel sich hier im letzten Jahr verändert hat.

Dann nahm der stellvertretende Kreisbrandmeister Günter Widmayer die Ehrungen vor.
Für 40 Jahre Dienst bei der Feuerwehr Waldenbuch wurde Klaus Gross mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in GOLD des Landes Baden-Württemberg geehrt.
Die Auszeichnung in SILBER für 25 Jahre Feuerwehrdienst erhielten Michael Mangold, Klaus Rein und Jürgen Wezel.

Im Anschluss übernahm Kommandant O. Klein mit Handschlag Heike Fichtner, Dominik Lohr, Daniel Ottmüller und Rainer Pape als neue Mitglieder in die Einsatzabteilung.

Befördert wurden zur/zum

Feuerwehrfrau
Patricia Klein und Mirijam Meier
Feuerwehrmann
Rico Schott

Oberfeuerwehrmann
René Bauer, Thomas Kielmayer, Michael König, Pascal Markward und Markus Wolf

Hauptfeuerwehrmann
Michael Klein

Da der Dettenhäuser Kommandant Walter Pfeiffer leider nicht bei der Hauptversammlung dabei sein konnte, verlas Kommandant Klein den Dank, den W. Pfeiffer für den guten und erfolgreichen Start der Zusammenarbeit der Waldenbucher Wehr zukommen lassen wollte. Die ersten positiven Erfahrungen wurden nicht nur bei den Übungsanfahrten, sondern beim Brand der Dettenhäuser Sporthalle bereits gemacht.

Der Bereitschaftsleiter des DRK Waldenbuch, Carsten Moll, gratuliert der Waldenbucher Wehr zum neu umgebauten Haus und dankte für die gute Zusammenarbeit bei Übungen und Einsätzen, die aus seiner Sicht im Berichtsjahr im Zusammenhang mit der Feuerwehr deutlich gestiegen waren.

Guido Wenzel, der Bereitschaftsleiter des DRK Steinenbronn, berichtete über seinen Eindruck, den er bei Übungen in Einsätzen in Waldenbuch erlebt: hier empfindet er eine Kameradschaft, die von gegenseitiger Achtung geprägt ist und die dazu führt, dass die Zusammenarbeit einfach Spaß macht. Er ging nochmals kurz auf die reibungslose Übungsvorbereitung im „Haus an der Aich“ ein und dankt Herrn Ordnungsamtleiter Butsch für die Zuarbeit. Leider musste G. Wenzel darauf hinweisen, dass die Arbeit der Verpflegungszüge, die auch in Waldenbuch bei Einsätzen schon häufig genutzt wurden, voraussichtlich eingestellt wird. Hier werden seitens der Katastrophenschutzbehörden aktuell andere Lösungsansätze, wie die Nutzung von Krankenhausküchen, diskutiert.

Andreas Bühler zeigte am Abschluss einen kleinen Bildvortrag über die von ihm eingelösten Geschenke. Zum einen der Flug mit den Zeppelin über den Bodensee und zum anderen Bilder vom Millstätter See.

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