Hauptübung am Martinuszentrum
von Andreas BühlerSamstag, 26. Juni 2010
Am Samstag, 26. Juni 2010, alarmierte die Feuer- und Rettungsleitstelle Böblingen um 16:08 Uhr die Feuerwehr Waldenbuch zu einem Kleinbrand am „Martinuszentrum“. Beim Eintreffen des ersten Löschfahrzeugs stellte sich jedoch heraus, dass durch den Brand, der bei Dachdeckerarbeiten ausgebrochen war, zwei Personen verletzt worden sind. Der Fahrzeugführer erhöhte deshalb die Alarmstufe und die Gesamtwehr Waldenbuch und die DRK’s aus Waldenbuch und Steinenbronn wurden nachalarmiert. Nach Eintreffen dieser zusätzlichen Kräfte ergab die weitere Erkundung, dass der Brandrauch auch in das Erd- und Untergeschoss des Martinuszentrums vorgedrungen war. Erste Personen machten sich an der Rückseite des Gebäudes bemerkbar und mussten über tragbare Leitern gerettet werden, weil der normale Ausgang verraucht war und nicht mehr genutzt werden konnte.
So fiel die Entscheidung der Einsatzleitung auf die Bildung von zwei Abschnitten Brandbekämpfung eines Abschnitts Verletztensammelstelle. Es wurden Feuerwehrkräfte aus Dettenhausen und Steinenbronn und das DRK aus Schönaich zusätzlich alarmiert. Kommandant Oliver Klein kommentiert den Zuschauern das Vorgehen der eingesetzten Mannschaften und Kreisbrandmeister Guido Plischek macht sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit der insgesamt 80 eingesetzten Kräfte und deren Zusammenarbeit.
Insgesamt wurden 13 Personen gerettet und dem DRK übergeben. Die Brandbekämpfung auf dem Dach war schnell abgeschlossen. Das Absuchen des Martinuszentrums und das Entrauchen der einzelnen Stockwerke zeigte sich aber einmal mehr als zeit- und personalintensiv. Gerade deshalb arbeiten die Feuerwehr in unserem Landkreis (und darüber hinaus, wie wir in Waldenbuch mit Dettenhausen) nicht nur in Übungen sondern auch in Erstfällen sehr eng zusammen.
Deshalb konnten Oliver Klein und Guido Plischek in ihren Schlussworten an die Führungskräfte und die gesamten eingesetzte Mannschaften ein „Übungsziel erreicht“ bestätigen. Die Zusammenarbeit der Rettungskräfte, die alle über die Notrufnummer 112 zu erreichen sind, gelang reibungslos.
Die Zuschauer hatten „ein wenig Mitleid“ mit den Feuerwehrleuten und DRK-Helfern, die bei dieser Hitze in ihren Einsatzuniformen nicht nur der Hitze des Feuers sondern auch des Sommers ausgesetzt waren. Aber eigentlich wünscht man sich ja solche schöne Wochenenden in dieser Jahreszeit (wir von Feuerwehr und DRK auch).
Wir hoffen, dass es unseren Zuschauer gefallen hat und danken für Ihr Interesse! Herzlichen Dank auch an dieser Stelle der katholischen Kirchengemeinde, die uns ihr Gemeindezentrum für diese gelungene Übung zur Verfügung gestellt hat!
Zeitungsbericht Kreiszeitung Böblinger Bote vom 28.06.2010:
Im Ernstfall muss Zusammenarbeit funktionieren
Waldenbucher Feuerwehr und DRK üben - Steinenbronn und Dettenhausen dabei
Von Volker Held
WALDENBUCH. Bei der gemeinsamen Hauptübung von Feuerwehr und Rotem Kreuz am Samstag am katholischen Gemeindezentrum St. Martinus präsentierten 80 Rettungskräfte ihre Leistungsfähigkeit.
"Mit dem katholischen Gemeindezentrum St. Martinus haben wir uns ein sehr schwieriges Übungsobjekt ausgesucht, das Zentrum hat neben einem großen Versammlungssaal Jugendräume und eine Kegelbahn", sagte der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Waldenbuch, Oliver Klein. Eine weitere Schwierigkeit ist der geringe Abstand zu den Nachbargebäuden, erläuterte Klein vor rund 80 Zuschauerinnen und Zuschauern. Die Übung wurde auch von Kreisbrandmeister Guido Plischek und Bürgermeister Michael Lutz verfolgt.
Im Übungsszenario wurde angenommen, dass ein bei Dachsanierungsarbeiten eingesetzter, technisch defekter Teekocher einen Brand verursacht hat. Der Löschversuch der Bauarbeiter misslingt. Der Brand breitet sich auf dem Dach unkontrolliert aus. Durch aufstehende Fenster und Türen dringt Rauch auch ins Erd- und Untergeschoss.
Eine Nachbarin informiert die Feuerwehr über die Notrufnummer 112, die Leitstelle Böblingen setzt daraufhin die Feuerwehr Waldenbuch im Marsch. Nach der umfassenden Erkundung der Einsatzstelle durch den Einsatzleiter der Feuerwehr werden weitere Rettungskräfte nachalarmiert.
"Die Menschenrettung hat grundsätzlich Vorrang vor allen anderen Arbeiten", beschreibt Kommandant Klein einen wichtigen Grundsatz. Neben den Bauarbeitern auf dem Dach, die sich beim Löschversuch Verbrennungen zugezogen haben, müssen auch Jugendliche und Erwachsene aus den unteren Geschossen gerettet werden. Mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrkräfte rückten in das total verrauchte Gebäude vor.
Die Geretteten Personen werden von 20 DRK-Helfern aus Waldenbuch, Steinenbronn und Schönaich versorgt, die die Zusammenarbeit in dieser Form erstmals probten. An der Übung beteiligt waren außerdem 60 Feuerwehrkräfte der Feuerwehren Waldenbuch, Steinenbronn und Dettenhausen. Die Zusammenarbeit der Nachbarwehren ist wichtig, um die Tagesverfügbarkeit von Montag bis Freitag sicherstellen und bei größeren Schäden bewältigen zu können.
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