Waldenbucher Netzwerk für Sicherheit und Zusammenarbeit konstituiert sich

von Andreas Bühler

Dienstag, 10. Juli 2012

Nach einem Einsatz reifte bei Feuerwehrkommandant Oliver Klein und dem im Haus Ritter Sport für Sicherheit zuständigen Ingenieur, Herrn Georg Hoffmann, der Gedanke, doch über dieses Einsatzgeschehen hinaus eine Zusammenarbeit zwischen Waldenbucher Unternehmen und Organisationen ins Leben zu rufen. Dieser Ansatz mündete, nach einigen Gesprächen und Sitzungen im Vorfeld, am Dienstag, 10. Juli 2012, in die Unterzeichung der Präambel des „Waldenbucher Netzwerk für Sicherheit und Zusammenarbeit“.

Zunächst begrüßte Kommandant Klein die Anwesenden Gäste und Netzwerk-Mitglieder und übergab dann an Herrn Georg Hoffmann von Ritter Sport, um durch ihn die Idee, die sich hinter dem Netzwerkgedanken verbirgt, vorstellen zu lassen. „Die Feuerwehr kommt“, so führte Hoffmann aus, „was kann darüber hinaus noch getan werden?“ Diese Frage war es, die letztendlich den Anstoß für die heutige Unterzeichnung brachte. Es ging darum, gegenseitige Hilfe für den Fall der Fälle zu bieten. Die Möglichkeit zu schaffen, auf die Mittel anderer schnell zurückgreifen zu können. Der Stein, der damit ins Wasser fiel, soll weitere Wellen schlagen. So zeigte G. Hoffmann auf, dass sich das Netzwerk nicht als statisches Wesen darstellen möchte, sondern wachsen und Verantwortung übernehmen will.

Durch die Unterschrift „sicheren sich die Unternehmen, Organisationen und Behörden gegenseitig zu, im Sinne des Gemeinwohls der Stadt Waldenbuch, in Krisen- und Notfällen freiwillige Hilfeleistungen im Rahmen der Möglichkeiten eines jeden Einzelnen zu erbringen. Diese Zusage ist ein Beitrag zur Pflege der Kultur der Übernahme sozialer Verantwortung in unserer Gesellschaft.“ So der Auszug aus der Präambel; sie wurde unterzeichnet von:
Herr Bürgermeister Michael Lutz für die Stadt Waldenbuch
Herr Georg Hoffmann für die Firma Ritter Sport
Herr Andreas Fröhlich für die Firma HAKA Kunz
Frau Stefanie Schlotz für die Firma HAKAWERK Schlotz
Herr Thomas Brune für das Museum der Alltagskultur
Frau Kornelia Grafen für die Oskar-Schwenk-Schule
Frau Barbara Willert für das Museum Ritter
Herr Thomas Schied für die Polizei
Herr Carsten Moll für das DRK Waldenbuch
Herr Guido Wenzel für das DRK Steinenbronn
Herr Oliver Klein für die Waldenbucher Feuerwehr

Im Anschluss ging die Rektorin der Oskar-Schwenk Schule, Frau Kornelia Grafen, in ihrem Grußwort der Organisationen auf den offiziellen Teil des Netzwerks ein, der sich in der Präambel niederschlägt. Für sie von gleich hoher Bedeutung ist aber das soziale Netzwerk, das sich durch die Gespräche bereits herausgebildet hat. Diese Komponente, so Grafen, füllt ein Netzwerk mit wirklichem Leben. Und sie ist sich sicher, dass hier die geplanten regelmäßigen Treffen zur Stärkung beider Netze beitragen werden. Ihr Dank ging an Oliver Klein und Georg Hoffmann, für ihre Initiative und die Beharrlichkeit, die letztendlich zur Umsetzung geführt haben.

In der Überleitung zum nächsten Redner bedankte sich Oliver Klein bei Frau Richter vom Württembergischen Landesmuseum für die Zuarbeit, denn es galt auch rechtliche Gesichtspunkte in dem Dokument zu berücksichtigen. Am Ende kam aber eine „maßgeschneiderte“ Vorlage heraus. Den im Landkreis so oft zitierten Slogan „Wir sind alle 112“ leben wir hier im Osten des Landkreises schon lange, so führte Klein weiter aus. Und an Herrn Rudi Denzer, den Leiter der Polizeidirektion Böblingen gewandt, ergänzte Klein, denn hier geht die Sonne auf, daran könnte es liegen. Im Übrigen habe das Netzwerk keine „firewall“ sondern sei offen für Neue und Neues. Die bisherigen Beteiligten begegnen sich mit vorbehaltloser Aufrichtigkeit, offenem Visier und tätiger Mithilfe und das macht das Netzwerk gemeinsam stark.

Herr Carsten Moll vom DKR Waldenbuch, der für die beteiligten BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) sprach, zitierte Henry Ford, der sagte, dass „Zusammenarbeiten ein Erfolg“ ist. Mit diesem Netzwerk wurde eine bisher einmalige Aktion in Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Die BOS-Organisationen, so Moll, stellen schon seit geraumer Zeit fest, dass man oft „alleine“ an Schadenfällen arbeitet. Mit „Überlandhilfe“ versuchen DRK und Feuerwehr dieses Manko auszugleichen. Aber nun wird das Ganze auf eine weitaus breite Basis gestellt und der Blick geht „über den eigenen Kirchturm“ hinaus. Die Ausdehnung auf Unternehmen und Organisationen ermöglich vollkommen neue Ansätze.

Am Ende der Veranstaltung ging Bürgermeister Michael Lutz darauf ein, dass durch die Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit ein sichtbares Zeichen der Verantwortung für Menschen gesetzt wird. Haupt- und Ehrenamtliche, Unternehmen und Institutionen treffen sich, um „Dienstleistung Sicherheit“ umzusetzen. Das ist einmalig im Landkreis und darüber hinaus, so Lutz. Er zollte den elf Unterzeichern Anerkennung und Respekt für die Begeisterung, mit dem dieses Ansinnen umgesetzt wurde. Oliver Klein und Georg Hoffmann sein es gelungen, Ausgewogenheit zu schaffen zwischen Schule, den Jüngsten in der Gesellschaft, den Unternehmen, mit ihren Sachwerten, die aber auch die Möglichkeit zur Freistellung von Ehrenamtlichen ermöglichen und den übrigen beteiligten Organisationen.
Es ist aber auch ein starkes Zeichen an die Hauptamtlichen der Polizei zur Zusammenarbeit. Die kurzen Wege des Netzwerks bieten die Möglichkeit, die Unzulänglichkeiten moderner Kommunikation, wie Funk oder Handy, zu überwinden.
Die BOS-Organsationen insgesamt, nicht nur die Polizei, stehen vor der Notwendigkeit, mögliche Einsatz-Szenarien vorweg zu planen. „Dienstleistung Sicherheit“ wird dadurch in einer absolut konkreten Form ermöglicht, so Lutz. Gerne können andere Kommunen dieses übergreifende Denken für sich übernehmen. Auch Lutz ging darauf ein, dass hier in Waldenbuch neue Wege beschritten und Zusammenarbeit über Kreis- und Regierungsbezirksgrenzen hinweg betrieben wird. Der neue Ansatz bringt mehr Sicherheit und mehr Zusammenhalt für die Beteiligten und durch eventuelle Krisen- und Notfälle Betroffene. Dem Dank für die bisherige Zusammenarbeit schloss Lutz die besten Wünsche für den weitern Fortschritt an.

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