Hauptversammlung der Waldenbucher Wehr
von Andreas BühlerFreitag, 22. Februar 2013
Nach der Begrüßung ging Kommandant Oliver Klein in seinem Jahresbericht zunächst kurz auf die 48 Einsätze im Berichtszeitraum ein, eine Steigerung von mehr als 12 % zum Vorjahr. Die beiden herausragendsten Einsätze fanden beide am 12.12.2012 statt: der Großbrand am Gehöft Kilgus und der erneute Brand in der Danneckerstaße 7. Und dann, so führte Klein aus, verbrachten Feuerwehrleute Weihnachten, zumindest am 24. und 25.12. bei der Feuerwehr mit zwei Einsätzen in der Glashütte.
Die Übernahme aus der Jugendfeuerwehr wurden auf September 2013 verschoben. Ab Mai sollen die Anwärter die Möglichkeit erhalten, in die Einsatzabteilung integriert zu werden.
Es wurden
7 Grundausbildungen,
7 Sprechfunkerausbildungen,
1 Atemschutzgeräteträgerlehrgang,
4 Fortbildungen in technischer Hilfeleistung,
2 Maschinistenlehrgänge,
4 Fahrsicherheitstraining,
4 taktische Gruppenführerfortbildungen durchlaufen und
15 Kameraden nahmen an einem Türöffnungsseminar teil.
Die Maiwanderung mit dem „ausgebüchsten Spanferkel“ war Klein auch einer Erwähnung wird. Dann schlug er den Bogen vom Kreispokal der Wettkampfmannschaften, der im letzten Jahr in Waldenbuch stattgefunden hatte, zu den beiden Leistungabzeichengruppen, die in Hirrlingen ihre erfolgreiche Abnahme hatten, hin zur Rettungsübung am Schloss.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Fest zum 100-jähirgen Jubiläum von Ritter Sport, das viel Arbeit für die Feuerwehr, gerade im Vorfeld einer solchen Veranstaltung, mit sich bringt. Die Zusammenarbeit mit Ritter Sport, der Polizei, dem DRK und dem Ordnungsamtsleiter, Herrn Hinterseher, lobte Klein ausdrücklich. Anders wäre dies nicht zu meistern gewesen.
Der Feuerwehrbedarfsplan ist fertig gestellt, die Beschaffung des MTW ist auf dem Weg und das Fahrzeug wird, so Klein, Ende April / Anfang Mai ausgeliefert. Auch die Umrüstung des GW-T auf Ein-Flaschen-Atemschutzgeräte wurde nun abgeschlossen.
In seinem Ausblick für 2013 ging Klein auf die digitalen Funkgeräte ein, zeigte die Mitarbeit der Feuerwehr beim 650-jährigen Stadtjubiläum auf und bemerkte, dass der Beschaffungsausschuss für die Drehleiter seine Arbeit aufgenommen hat. Die überörtliche Truppmannausbildung wird durch Albert Kayser in südöstlichen Bereich des Landkreises betreut werden.
Abschließend gab Kommandant Klein noch einige Punkte zu bedenken, die an ihm persönlich aus dem Jahr haften geblieben sind:
Er freut sich, dass Kameraden wieder den Weg zurück in die Feuerwehr-Gemeinschaft gefunden haben. Dennoch mahnt Klein einen offenen Umgang miteinander an. Ungute Punkte sollen angesprochen und diskutiert werden. Das ist allemal besser, als stänkern „und wie die alte Fasnet“ hinterher zu kommen und dann erst Kritikpunkte anzubringen.
Die provisorischen Straßenverengungen sprach Klein an, denn sie bringen für die Feuerwehr im Einsatzfall einiges an Problemen mit sich.
Die sich hinziehenden Einladungen für die Gerätewartlehrgänge sieht Klein durchaus als falsches Zeichen im Umgang mit ehrenamtlich engagierten. Auch die neuen Uniformen, die zur Stärkung de Ehrenamtes beitragen sollen, so die Aussagen der Politik, bedingen dennoch Menschen, die darin stecken und Dienst tun, so Klein.
Am Ende dankte der Kommandat der Stadtverwaltung, insbesondere Herrn Bürgermeister Lutz und den Amtsleiter, dem Gemeinderat und den Umland-Feuerwehr für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Es folgte der Bericht des Schriftführers, Michael Fricke, der die Einsätze des zurückliegenden Jahres Revue passieren ließ.
Im Anschluss gab der Kassier Thomas Raff seine Jahresinformation ab, dem der Bericht der Kassenprüfer folgte.
In der von Bürgermeister Lutz vorgenommenen Entlastung wurde die Kassenführung einstimmig angenommen.
Dem humorvollen Rückblick der Altersabteilung, die wiederum eine Ko-Produktion von Werner Illi und Walter Keck war, folgte der Jahresbericht der Jugendfeuerwehr, den der Jugendleiter Markus Nagel hielt und in dem auf die Höhepunkte, wie die gemeinsame Übung der Jugendfeuerwehren des südöstlichen Landkreises an der Oskar-Schwenk-Schule, einging.
In seiner Rede ging Bürgermeister Lutz auf das „Dienstleistungsunternehmen Stadt Waldenbuch“ ein. Hier wird im „Blick zurück“ die haupt- und ehrenamtlich Tätigkeit in Waldenbuch dargestellt und auf Seite 28 von der Feuerwehr als Teil dieser Dienstleistungen für die Bevölkerung berichtet.
Auch Lutz bescheinigte dem Kassier eine solide Finanzierung, was in heutiger Zeit bei öffentlichen Klassen nicht immer der Fall wäre.
Der Bürgermeister nahm auch auf den Brand in de Danneckerstraße zum Anlass und fragte, was man zu ihm wohl gesagt hätte, wenn er prophezeit hätte, dass es in der Altstadt nach kurzer Zeit wieder brennen würde? Die Kurzparkzonen sind für Lutz eine Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung. Auch mit den Kommandanten hatte sich Lutz hierzu schon besprochen. Man wird versuchen, mit bürgerfreundlichen Hinweisen hier zu anderen Parkverhalten zu kommen. Aber es wird in letzter Konsequenz bis zum Abschleppen gehen müssen. Das haben die Einsatzfälle im Altstadtkern bewiesen. Der Bürgermeister bat alle Beteiligten, Gemeinderat, Feuerwehr und Stadtverwaltung, diesen Ansatz nach außen zu tragen.
Für Lutz gab es drei herausragende Punkte im vergangen Jahr, auf die er nochmals eingehen wollte.
Das war zum einen das Netzwerk für Sicherheit und Zusammenarbeit, das sich konstituiert hatte. Auch der Interkommunale Austausch, der darin enthalten ist, kann für die Kommunen in Zeiten knapper Kassen ein Hoffnungsträger sein.
Der Feuerwehrbedarfsplan konnte, so der Bürgermeister, zu keinem anderen Ergebnis kommen, als dies der Kommandant schon festgestellt hatte. Es gibt in Waldenbuch insgesamt 50 Gebäude mit 330 Wohneinheiten, die nicht über einen baulichen zweiten Rettungsweg verfügen. Da die hierfür notwendige Drehleiter auch überörtlich zum Einsatz kommen wird, hofft Lutz auf einen freiwilligen Zuschuss des Landkreises zur dieser dringend notwendigen Beschaffung.
Leider zeichnet sich aktuell ab, dass ein Lehrgangsbesuch an einer der bayrischern Feuerwehrschulen auch nicht so kurzfristig wie gehofft und angedeutet, machbar sein wird.
Lutz danke der Feuerwehr für ihr Engagement im vergangenen Jahr, aber auch für das, was im Zusammenhang der 650-Jahr-Feier ansteht.
Der stellvertr. Kreisbrandmeister und stellvertr. Kreisverbandsvorsitzende Thomas Frech aus Böblingen überbrachte die Grüße des Landratsamtes und des Kreisfeuer¬wehrverbandes. Ihm ist die Waldenbucher Wehr als gut aufgestellte Mannschaft be¬kannt, überdies kennt man sich von den nationalen Wettkämpfen, auch wenn die Waldenbucher dasselbe Pech bei den diesjährigen Ausscheidungen getroffen hat, wie Böblingen auch. Überdies weiß man, dass es treibende Kräfte gibt und die Wehr ein positives Bild ausstrahlt.
Im Bezug auf die neu zu beschaffende Drehleiter sprach Frech auch die Herausfor¬derungen an, die damit verbunden sind. Wenn die Feuerwehr kommt, wird qualifi¬zierte Hilfe erwartet. Mit dem Feuerwehrbedarfsplan ist man in Böblingen noch nicht weit wie in Waldenbuch, auch die Tagesverfügbarkeit machen einer großen Wehr wir Böblingen zunehmend Schwierigkeiten. Auch an dieser Stelle wird die übergreifende Zusammenarbeit zunehmen.
Dann sprach er den Ehrenamtspreis 2012 an, den der DRK Kreisverband in Zusam¬menarbeit mit den Feuerwehren und dem THW des Landekreises an, bei dessen Übergabe Andreas Bühler in Berlin gewesen war.
Das Netzwerk empfindet Thomas Frech für eine tolle Sache, die weiter mit Leben gefüllt werden sollte.
Und am Schluss wünschte er der Waldenbucher Wehr unfallfreie Einsätze.
Für das Amt der Kassenprüfer wurden Tobias Stauch und Claus-Dieter Schwab einstimmig wiedergewählt.
Für 25 Jahre Zugehörigkeit zu Waldenbucher Feuerwehr wurde Frank Leonhardt mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde ihm vom stellvertr. Kreisbrandmeister Thomas Frech aus Böblingen überreicht.
Befördert wurden
zur Feuerwehrfrau
* Larissa Meier
zum Feuerwehrmann
* Marcel Dewenter
* Christian Haack
* Ferdinando Pucinelli
* Heiko Rebmann
* Markus Rein
* Thomas Rein
zur Oberfeuerwehrfrau
* Patricia Klein
* Mirijam Meier
zum Oberfeuerwehrmann
* Rico Schott
zum Hauptfeuerwehrmann
* Michael Fricke
zum Löschmeister
* Alexander Landenberger
Das Grußworte für die „Blaulichtorganisationen“ sprach Carsten Moll vom DRK Waldenbuch. Er ging die gute Zusammenarbeit bei Übungen und Einsätzen ein und gab einen kurzen Ausblick auf die 650-Jahr-Feier.
Für das Netzwerk kam das Grußwort von Georg Hofmann von Ritter Sport, der sich zum einen für die geleistete Zuarbeit beim Firmenjubiläum bei Feuerwehr DRK und Polizei bedankte und dann auf das 10-jährige Bestehen der WSG bei Ritter einging. Das „Netzwerk für den Notfall“ bedarf aus seiner Sicht immer wieder neuer Impulse und die sollen gegeben werden.
Das Grußwort des Vereinsrings kam von Manfred Ruckh, der Altbundespräsident Heuss zitierte: „Solange es noch Menschen gibt, die sich freiwillig einsetzen, ist es nicht schlecht bestellt.“ Sein Dank galt insbesondere der durch die Feuerwehr geleisteten Jugendarbeit und den Festvorbereitungen zur Stadtfeier.
Zum Abschluss des Abends übergab Kommandant Oliver Klein noch an die anwesenden „Netzwerker“ die Netzwerkarten verbunden mit dem Wunsch auf weitere gute Zusammenarbeit.
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